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2022/2023 Höchster Kreisblatt Senatorenempfang

Niederjosbach: Die emotionale Rückkehr des GCC-Tausendsassas

So fröhlich hat Heinz Seebold (sitzend, Mitte) auch in seiner aktiven Zeit immer beim GCC gelacht. Nach einem Schlaganfall war er nun zurück auf der Bühne, gemeinsam mit der Vorsitzenden Karin Dostal, dem neuen Senator Nico Remsing, Erika Mundorff (von links) und all den anderen Fastnachtern. © Knapp

Narren ehren Ex-Doppelchef Heinz Seebold bei Empfang.

Niederjosbach. „Wir sind ein junger Verein und haben den jüngsten Vorstand aller Fastnachtsvereine in Hessen. Ich selbst verstehe mich als Präsident der Jugendarbeit – da ist es nur konsequent, ein passendes Programm zu bieten.“ Das hat Heinz Seebold vor genau drei Jahren gesagt, als der Gusbacher Carneval-Club (GCC) mit seiner neuen Fastnachts-Party „Schoppe, gugge, danse“ um die Ecke kam. Es war die Idee des damaligen Sitzungspräsidenten und Vorsitzenden, denn er hat stets Wert auf den Nachwuchs gelegt und betonte mal: „Wenn man die Jugend für die Fastnacht begeistern will, kann man heute nicht mehr mit den klassischen Sitzungsprogramm kommen, da muss man sich was einfallen lassen.“

Landrat überreicht ersten MTK-Orden

Seebold genoss die sehr gelungene Premiere von „Scho-Gu-Da“ noch in vollen Zügen. Doch danach wurde es plötzlich ruhig um den einstigen „Lautsprecher“ des Vereins. Ein Schlaganfall veränderte mitten in der Kampagne sein Leben von heute auf morgen. Bei der Prunksitzung konnte er nicht mehr in die Chefrolle schlüpfen. Nachfolger Jannis Rösner, der schon bei „Jugend in der Bütt“ das närrische Zepter schwang, machte seine Sache als Spontan-Nachfolger prima. Doch der Heinz war in der Narhalla allgegenwärtig. Ihm wurde in einer Büttenrede sogar eine eigene Bushaltestelle im Ort gewidmet.

Was danach kam, war Ruhe: um die Fastnacht aufgrund der Pandemie und ihren GCC-Chef wegen der gesundheitlichen Probleme. So nach und nach kommt das närrische Geschehen nun in Schwung – auch Seebold schaut bei Terminen hin und wieder vorbei, so zuletzt bei Weihnachtsfeier und Mitgliederversammlung. Und nun hat die heiße Phase der „fünften Jahreszeit“ begonnen, mit einer sehr emotionalen Rückkehr für Seebold auf die Bühne. Beim Empfang der Senatoren und des Damenrats stand der 76-Jährige im Mittelpunkt. Landrat Michael Cyriax überreichte ihm den allerersten der neuen MTK-Orden, die für besondere Dienste vergeben werden. Die hat Seebold allemal vorzuweisen: Fast drei Jahrzehnte war er Vorsitzender, bald ebenso lange Sitzungspräsident, zudem auf vielen närrischen Terminen in der Region präsent.

Der GCC ernannte Seebold auf Grund seiner Unterstützung ebenso wie Elmar Alhäuser zum Ehrensenator. Vorsitzende Karin Dostal freut sich über die Doppel-Ehrung für ihren Vorgänger. „Das war für ihn eine totale Überraschung. Es hat ihn sehr berührt.“ Sie halte regelmäßig Kontakt zu Seebold und lade ihn zu GCC-Terminen ein. Je nach Tagesform sei er dann dabei. „Fastnacht war ja sein absolutes Leben“, weiß sie. Da habe in der närrischen Zeit oft auch die Familie hintenan stehen müssen. „Wenn es irgendwie geht, beziehen wir ihn schon mit ein“, betont Dostal.

Seebold wird das Herz aufgegangen sein mit Blick auf die Rückkehr der Fastnacht und die vielen Unterstützer. Denn mit Nico Remsing gibt es auch einen neuen Senator. Dieser Herren-Kreis der Geldgeber hat nun rund 30 Personen, beim damit vergleichbaren, 2020 gebildeten Damenrat sind es etwa 10 spendable Frauen. Sie alle seien enorm wichtig für den GCC, sagt Dostal. „Diese Unterstützung brauchen wir, das ist wie ein Förderverein.“ Für die Brauchtumspflege der Fastnacht seien Spender bedeutsam, um zum Beispiel den Garden immer mal wieder neue Kostüme kaufen zu können.

Ebenso wichtig sind aktive Ehrenamtliche. Dostal ist nach dem Umbruch ohne Seebold „stolz auf den Vorstand“. Das seien allesamt Eigengewächse, die irgendwann selbst auf der Bühne standen. Gemeinsam wollen sie nun das umfangreiche GCC-Programm bis Aschermittwoch (Text unten) stemmen – und hoffen, dass sie ihren Heinz hier und da in ihren Reihen wiedersehen.

Das närrische Programm bis zum Umzug am Fastnachtsdienstag

Das närrische Treiben des Gusbacher Carneval-Clubs beginnt am Samstag, 4. Februar, um 20.11 Uhr, mit der Party „Schoppe-Gucke-Danse“. Es gibt einen DJ und Auftritte von zwei Männerballetts. Der Eintritt kostet 10 Euro (Abendkasse).